Trinkwasserhygiene mit Geberit
Stagnation sicher vermeiden
Unser Trinkwasser ist nicht steril, sondern enthält Mikroorganismen, die Biofilme bilden. Im Normalfall stellen sie kein Problem dar und beeinträchtigen die Trinkwasserqualität nicht. Ein stabiles Ökosystem scheint sich sogar positiv auf die Wasserqualität auszuwirken. Biofilme können aber auch einen Nährboden für gesundheitsgefährdende Keime bilden.
Streng kontrolliert
Wasser ist ein natürliches Lebensmittel und wird je nach topographischer Lage und geologischer Verfügbarkeit aus ganz unterschiedlichen Quellen gewonnen.
Unser Trinkwasser wird durch den Wasserversorger kontinuierlich auf chemische, mikrobiologische und andere Indikatorparameter wie Geruch und Farbe überwacht – und ist das am strengsten kontrollierten Lebensmittel.
Die Versorger stellen sicher, dass unser Trinkwasser in einer hohen und gesundheitlich unbedenklichen Qualität am Hauswasseranschluss ankommt – und so soll es auch bleiben.
Unterschätztes Risiko: Legionellen und Pseudomonaden
Wer Legionellen einatmet, kann sich infizieren, wo belastete Wassertröpfchen als Aerosole in die Luft gelangen, beispielsweise unter der Dusche oder an Wasserhähnen.
Die Legionellose kann eine Lungenentzündung auslösen. Als Erkrankungsursache wird Legionellose jedoch häufig nicht erkannt. Aus diesem Grund ist die Dunkelziffer hoch, und die Bedeutung der Krankheit wird unterschätzt. Das Gleiche gilt für Pseudomonaden, die Wundbrand auslösen und Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln können.
Legionellenwachstum genau gemessen
Im Auftrag von Geberit hat Prof. Dr. Hubert Hilbis Foschungsgruppe an der Universität Zürich das Legionellenwachstum systematisch untersucht.
Die Vermehrung von Legionellen steigt mit zunehmender Temperatur bis auf ein Maximum. Bei 40 °C verdoppeln sich Legionellen etwa dreimal häufiger pro Zeiteinheit als bei 25 °C. Statt zwei Verdoppelungen von 1 auf 4 Legionellen bei 25 °C ergeben sich bei 40 °C sechs Verdoppelungen von 1 auf 64 Legionellen.
Die VDI 6023-1 fordert alle 72 Stunden einen vollständigen Wasseraustausch, sowie Kaltwassertemperaturen nicht über 25 °C nach Ablauf von 3 Liter (orange Linie in der Grafik). In der Praxis lassen sich Temperaturen im kritischen Bereich jedoch nicht immer vermeiden.
Das temperaturabhängige Spülintervall
Beruhend auf den gemessenen Vermehrungsraten lässt sich ein temperaturabhängiges Spülintervall berechnen (blau gestrichelte Kurve).
Dabei wird gemäss VDI 6023-1 angenommen, dass bei 25 °C ein Spülintervall von 72 h (Punkt 1) ausreichend ist.
Für höhere Temperaturen wird das Spülintervall so berechnet, dass sich die Legionellen in dieser Zeit gleich häufig vermehren können. Damit ergibt sich zum Beispiel bei 29 °C ein Spülintervall von 46 Stunden (Punkt 2). So lässt sich, bei nicht zu vermeidender Überschreitung der Kaltwassertemperatur, ein erhöhtes Verkeimungsrisiko vermeiden.
Auch laut eines Forschungsberichts des DVGW führen kurzfristige Temperaturerhöhungen auf über 25 °C nicht unmittelbar zu hohen Legionellenbefunden.
Alle Aspekte im Blick
Damit unser Trinkwasser gut ankommt
Geberit bietet ein ganzheitliches Konzept zur bedarfsgesteuerten und effizienten Auslegung des Hygienemanagements in Gebäuden.
Das Ziel: Massgeschneiderte Lösungen zum Erhalt der Trinkwassergüte in jeder Sanitärinstallation und für jede Art und Frequenz der Nutzung.
Mehr Information zum Geberit Hygienesystem
Normen und Gesetze
Die Gewährleistung der Trinkwasserqualität in Hausinstallationen ist Gegenstand verschiedener Verordnungen und Normen. Auf europäischer Ebene regelt die Richtlinie 98/83/EG die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch. Planer, Sanitärinstallateure sowie Betreiber bewegen sich rechtlich auf sicherem Boden, wenn sie diese Richtlinien befolgen und die länderspezifischen Vorschriften einhalten.