Marjolein, wer wohnt in einem Tiny House?
Immer mehr Menschen leben nach Werten, die sie auf dem Wohnungsmarkt noch unzureichend vertreten sehen: ein einfaches Leben führen, nicht mehr beziehen, als man braucht, Minimalismus und in grösserer Verbundenheit mit Menschen und der Natur wohnen. Tiny Houses sind eine bewusste Entscheidung für einen anderen Lebensstil.
Welche Herausforderungen stellen sich Architektur- und Planungsbüros im Hinblick auf die Tiny-House-Bewegung?
Die Tiny-House-Bewegung ist ursprünglich eine Bewegung von Privatpersonen. Die Herausforderung besteht daher vor allem darin, gesellschaftlichen Entwicklungen und Wohnbedürfnissen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und nachfrage- statt angebotsorientiert zu entwickeln. Am besten in Zusammenarbeit mit der Kundschaft. Erschwinglichkeit und umweltfreundliches Bauen sind ein grosses Anliegen, was angesichts der steigenden Materialpreise und der Inflation zu einer zunehmenden Herausforderung wird.
Warum sind Tiny Houses nachhaltiger als grössere Häuser?
Ein Tiny House benötigt weniger Rohstoffe in Form von Baumaterialien und verbraucht viel weniger Energie zum Heizen. Darüber hinaus haben kleine Häuser weniger Stauraum als normale Häuser, was von den Bewohnern verlangt, beim Kauf neuer Gegenstände bewusstere Entscheidungen zu treffen. Dies führt zu einem wesentlich geringeren ökologischen Fussabdruck.